gesammelt und beantwortet von Sandra Weisensee
Kein Problem, deswegen sind wir ja für dich da. Nach einem Erstgespräch und einer Informellen Förderdiagnostik beraten wir dich, welche Unterstützung für dein Kind sinnvoll ist. Buche einen Termin für ein Erstgespräch und los geht´s.
Na klar! Du bist und bleibst der wichtigste Unterstützer deines Kindes und bleibst auch in der Zusammenarbeit mit uns der Lernpartner Nr. 1 deines Kindes. Damit meinen wir nicht, dass du der verlängerte Arm der Schule sein oder deinem Kind die Arbeit abnehmen sollst! Wir helfen dir vielmehr dabei, dass du im Rahmen deines Mutter-/Vater-Seins deinem Kind auch bei den schulischen Anforderungen mit Gelassenheit, Zuversicht und dem fachlichen Know-how zur Seite stehen kannst.
Im Idealfall gilt: Prävention statt Intervention! Hast du im Vorschulalter bereits Bedenken bzgl. der Schulreife deines Kindes oder fällt es deinem Kind in der ersten Klasse auffallend schwer, dem Unterrichtsstoff zu folgen, dann solltest du dich frühzeitig beraten lassen. Spätestens jedoch, wenn man im Laufe der Grundschulzeit auf konventiellem Wege nicht mehr weiter kommt und/oder sich bei deinem Kind ein Leidensdruck ergibt, ist es hilfreich, sich über die außerschulischen Fördermöglichkeiten im Rahmen einer Lerntherapie und/oder der Entwicklungsförderung nach PäPKi® zu informieren.
Je früher ein Problem erkannt wird und zielgerichtete Fördermaßnahmen ergriffen werden können, desto effektiver und nachhaltiger kann deinem Kind geholfen werden.
Bei einem lerntherapeutischen Angebot handelt es sich um eine stark individualisierte Fördermaßnahme für eine Einzelperson, die eine fachlich höherwertige Berufsqualifikation des Lerntherapeuten voraussetzt. Qualifizierte Lerntherapeuten verfügen über umfassende, wissenschaftlich begründete interdisziplinäre Kompetenzen, um Kinder und Jugendliche umfangreich und ganzheitlich in Bezug auf die Lernschwierigkeiten unterstützen zu können.
Darüber hinaus entstehen dem Lerntherapeuten im Rahmen laufender Kosten bzgl. Praxisausstattung, Materialbereitstellung, Versicherungen und Beiträgen, Fortbildungsgebühren insgesamt höhere Betriebskosten.
Die Kosten für eine Therapiestunde orientieren sich dabei an denen vergleichbarer therapeutischer Berufsgruppen.
Bei der Überlegung, ob man die Mehrkosten für eine Lerntherapie aufbringen möchte, sollte man jedoch beachten, dass manche Ausgabe für Nachhilfe zwecklos ist, wenn der Betroffene nicht erkannte, grundlegende Belastungen hat.
Bsp: Mit einem Schüler aus der 8. Klasse kann ich vielfach die Berechnung von Gleichungen üben. Wenn dieser Schüler jedoch grundlegende arithmetische Strukturen aus der Grundschulzeit nicht verinnerlicht hat, wird dies langfristig nicht zum Erfolg führen. Zwar wird er ähnliche Aufgaben schematisch bearbeiten können, weiß vermutlich aber dabei nicht konkret, warum er was an welcher Stelle tun muss.
Daher ist im Einzelfall zu überlegen, welche Maßnahme effektiver und langfristig kostengünstiger ist.
Wir sind bemüht, euch für die häusliche Unterstützung Tipps und Materialien zur Verfügung zu stellen, damit sich die Dauer der Lerntherapie nicht künstlich in die Länge zieht. Es werden ausschließlich die vertraglich geregelten Leistungen berechnet. Die Zusammenarbeit kann zudem jederzeit zum Monatsende beendet werden.
Hierfür gibt es kein Patentrezept!
Die Konzentrationsfähigkeit ist ein wesentlicher Aspekt beim Lernen. Viele Eltern beklagen, dass sich Ihr Kind nicht hinreichend konzentrieren könne. Die Erfahrung in der lerntherapeutischen Praxis zeigt, dass es vielfältige Gründe haben kann, weshalb ein Kind nicht in der Lage ist, im schulischen Kontext die erforderliche Konzentration aufzubringen oder zu halten.
Auch hier gilt: Individualisierte Hilfestellungen bedürfen einer individuellen Betrachtung der Situation des Kindes. Beständige Aufforderungen oder gar Ermahnungen zur Konzentration sind dagegen bei Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten nur bedingt hilfreich.
Grundvoraussetzung für Unterstützungsmaßnahmen stellt hier die ganzheitliche, informelle Diagnostik dar. In der Wort- & Zahlenwerkstatt arbeiten wir interdisziplinär, so dass wir dir verschiedenste Konzepte vorstellen und besprechen können, um herauszufinden, was für dein Kind individuell hilfreich wäre.
Selbstverständlich! PäPKi® schafft die sensomotorischen Voraussetzungen für das schulische Lernvermögen. Die Durchführung dieses neurophysiologisch orientierten Entwicklungsförderungskonzeptes kann entweder eigenständig oder im Zusammenhang mit einer integrativen Lerntherapie bei Schwierigkeiten mit dem Lesen, Schreiben und/oder Rechnen erfolgen.
Nach der umfassenden PäPKi®-Diagnostik und -Beratung erhältst du gymnastische Übungen, die du zuhause mit deinem Kind täglich durchführst. Alle 6 bis 8 Wochen wirst du mit deinem Kind in der Praxis vorstellig und erhältst neue Übungen - entsprechend der Entwicklung deines Kindes.
Einige Anhaltspunkte kannst du unter der Rubrik "Anzeichen grundlegender mathematischer Probleme" bzw. "Anzeichen grundlegender Schwierigkeiten beim Lesen und (Recht)Schreiben" nachlesen. Wenn du darüber hinaus unsicher bist, empfehlen wir dir für deine eigene Gewissheit und Beruhigung, dein Kind hinsichtlich dieser Thematik testen zu lassen. Die Durchführung einer informellen Förderdiagnostik bieten wir unabhängig von einer weiteren Therapie an. Wir beraten dich gerne.
Der Zugang zur Lerntherapie erfolgt auf direktem Wege, sobald der Verdacht haben, dass dein Kind grundlegende Schwierigkeiten beim Lesen, (Recht)Schreiben und/oder Rechnen hat.
Für die lerntherapeutische Arbeit ist die vorherige Diagnose nach einem medizinischem Klassifikationssystem nicht zwingend notwendig. Mit einer standardisierten Diagnostik durch eine kinder- und jugendpsych. Einrichtung erfährst du nur, dass dein Kind diese Teilleistungsschwäche hat. Um es aber gezielt fördern zu können, ist dagegen eine informelle Förderdiagnostik im Rahmen der Lerntherapie hilfreicher. So werden die genauen Schwierigkeiten ermittelt und können individualisiert gefördert werden.
Lediglich wenn für die Lerntherapie ein Antrag auf Kostenübernahme durch das Jugendamt gemäß § 35 a SGB VIII erfolgen soll, ist eine standardisierte Testung durch eine kinder- und jugendpsych. Einrichtung erforderlich.
Im Hinblick auf spätere Ansprüche im Rahmen beruflicher Ausbildung kann es durchaus auch sinnvoll sein, im Kindes- oder Jugendalter eine Testung durchführen zu lassen. Das muss aber im Einzelfall jeder selbst entscheiden.
Die Lerntherapie ist nicht über die Krankenkassen abrechnungsfähig. Daher benötigst du kein ärztliches Rezept. Die Kosten für die Lerntherapie müssen i.d.R. selbst übernommen werden. Nur in speziellen Fällen kommen andere Träger für die Kosten auf. Dies muss jedoch im Einzelfall geklärt werden.
[Wir distanzieren uns ausdrücklich von kreativen Abrechnungsmodellen!]
Die Dauer der lerntherapeutischen Maßnahmen ist u.a. abhängig von der Problemstellung, der Mitarbeit deines Kindes, dem Alter deines Kindes und der Kontinuität der Lerntherapieeinheiten. Auch deine Mitarbeit spielt hierbei eine Rolle. Daher treffen wir grundsätzlich keine Aussagen über die Länge einer Lerntherapie und machen dementsprechend keine zeitlich festgelegten Stundenverträge.
Je früher das Problem erkannt und daran gearbeitet wird, desto "schneller" kann dein Kind selbständig die angeeigneten Strategien anwenden. Grundsätzlich gilt jedoch, dass es keinen Sinn macht, zu schnell durch die aufzuarbeitenden Themenfelder zu huschen. Hier ist eure Geduld gefragt. Wir sind bemüht, euch für die häusliche Unterstützung Tipps und Materialien zur Verfügung zu stellen, damit sich die Dauer der Lerntherapie nicht künstlich in die Länge zieht.
Schwierigkeiten beim Lesen, (Recht)Schreiben oder Rechnen können trotz normaler Entwicklung, Gesundheit und Intelligenz auftreten! Die Ursachen für die Schwierigkeiten können vielfältig sein und sind noch nicht in Gänze erforscht. Viele Einflussfaktoren können dabei eine Rolle spielen.
Für einige Kinder mag dies gelten. Insbesondere wenn im Unterricht Aufgabenstellungen verfrüht bearbeitet werden, die für die individuelle Entwicklungsreife Ihres Kindes vielleicht noch zu schwierig sind. Kinder gehen damit unterschiedlich um, wobei man bedenken muss, dass die Altersspanne und die damit einhergehenden Unterschiede in der kognitiven und sensomotorischen Entwicklung der Schüler einer Klasse sehr groß ist.
Wir haben als Lehrerinnen Schüler unterrichtet, bei denen ein Jahr weiterer Reifungszeit positive Auswirkungen auf die schulischen Leistungen hatte.
Leider gibt es aber auch die Kinder und Jugendlichen, bei denen sich grundlegende Schwierigkeiten aufgrund spezifischer Faktoren nicht verwachsen. Hier sei dringend fachmännische Beratung und Hilfe empfohlen.
Das Wort "Lern-therapie" ist leider etwas irreführend. Bei unserem lerntherapeutischen Angebot handelt es sich um gezielte pädagogische und didaktische Fördermaßnahmen. Wir erachten die Schwierigkeiten beim Lesen, (Recht)Schreiben und Rechnen nicht als Krankheit und können insofern keine "Heilung" versprechen.
Ebensowenig können wir prophezeien, wie sich ein Kind während einer Lerntherapie entwickelt. Dies hängt von vielfältigen Faktoren ab.
Daher erachten wir es als unabdingbar, dass wir während unsrer Zusammenarbeit immer im Gespräch über die Entwicklung deines Kindes bleiben. Nur so können wir dein Kind sinnvoll und positiv unterstützen und fördern.
Bestimmt kennst du aus eigener Erfahrung, dass es bei Rechenaufgaben nicht immer sofort "Klick" macht oder man das berühmte Brett vorm Kopf hat. Manchmal hört man auch aus der eigenen Familie "Mathe hab ich auch nicht kapiert". Den "Lese- und Schreibmuffel" kennt man vielleicht ebenfalls aus dem eigenen Umfeld. In den meisten Fällen handelt es sich um punktuelle, themenbezogene oder phasenbedingte Schwierigkeiten, die sich nach einiger Zeit beheben lassen oder von alleine verflüchtigen.
Wenn sich jedoch bei anhaltender und ausreichender Leistungsbereitschaft langfristig keine schulischen Erfolge einstellen, dann kommt es verständlicherweise zu Frustration, Unmut bis hin zum Selbstzweifel oder gar zur Leistungsverweigerung in den entsprechenden Fächern.
Daher ist es zunächst wichtig, dass du deinem Kind Verständnis und Geduld entgegen bringst. Zusätzlicher Druck, ein Mehr an Übungsstunden oder Aufgabenblättern, Schimpfe oder Resignation helfen deinem Kind nicht weiter! Häuslicher Stress aufgrund schulischer Anforderungen belastet die ganze Familie und blockiert dein Kind umso stärker.
Ebenso wenig hilfst du deinem Kind, indem du ihm vermeintlich gut gemeinte "Tricks" vorgibst, die ggf. fehlerhaft sind oder so sehr von der im Unterricht vermittelten Strategie abweichen, dass du dein Kind damit nur noch mehr verwirrst.
Lassen dich von uns beraten und übe nur das in der richtigen Dosis, was für dein Kind sinnvoll ist! Qualität geht hier vor Quantität!
Statt dessen ist es äußerst hilfreich, wenn du Zeit mit deinem Kind mit Gesellschafts-, Ball- und Bewegungsspielen verbringst. Viele Spielangebote beinhalten versteckte Lernaspekte. Gerne können wir dir Spiele empfehlen. Plane feste Zeiten ein für das gemeinsame Lesen oder Vorlesen.
Das Wichtigste zuletzt: Bleibe unermüdlich zuversichtlich und optimistisch!!! Lobe auch die kleinsten Erfolge deines Kindes. Es gibt kein Kind, das nichts kann!!! Zeige deinem Kind immer wieder, dass du es unabhängig von schulischen Leistungen wertschätzt, liebst und stolz auf es bist!
Denke immer daran: In erster Linie bist du Mutter bzw. Vater und nicht die/der Therapeut/in oder Lehrer/in deines Kindes!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die Rechenstörung im Rahmen der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD-10-WHO als "Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten".
Die Forschung um die spezifischen Schwierigkeiten in Mathematik von Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen steckt jedoch im Vergleich zur Forschung bzgl. Lese-Rechtschreibschwäche bzw. Legasthenie noch in den Kinderschuhen.
Die Begriffe Rechenschwäche und Dyskalkulie werden je nach Autor verschieden verwendet. Darüber hinaus gibt es weitere Begriffe wie z.B. Rechenstörung, Arithmasthenie, ... .
Sicher geht aus dem Wort Rechenschwäche hervor, dass das Ausmaß der Probleme nicht ganz so groß ist, wie bei einer Dyskalkulie.
In der Literatur findet man inzwischen auch die Bezeichnung "Besondere Schwierigkeiten beim Rechnen". Diese verwende ich gerne, denn es erscheint mir wenig hilfreich die mathematischen Probleme
eines Kindes zu pathologisieren oder dem Kind eine Art Stempel zu verpassen. Fakt ist: Das Kind tut sich im schulischen Alltag schwer mit Zahlen und dem
Rechnen und braucht zeitnah individualisierte Hilfe! Daher sind für mich als Lerntherapeutin die Begriffe nebensächlich. Ich orientiere mich an deinem Kind und versuche ihm im Rahmen unsrer
Zusammenarbeit die Zuversicht zu geben, dass es einen Zugang zur Welt der Zahlen bekommen kann.
Aus meiner Erfahrung im Fach Mathematik zeigt sich, dass auch ein Kind mit großen Rechenschwierigkeiten bei Rechenaufgaben, die einem stark regelhaften Bearbeitungsschema folgen (z.B. Schriftliche Addition/Subtraktion), ohne tieferes Verständnis für die mathematische Struktur zu richtigen Ergebnissen kommen kann. (Weitere Informationen findest du hier)
Unter Umständen schreibt dieses Kind bei einer Lernkontrolle nach langer Verzweiflungsphase endlich eine gute Zensur. Dies führt dann zur großen Erleichterung der Familie. Erklärungen, wie "es lag am Lehrer" oder "am Thema" sind schnell für die bisherigen Unsicherheiten und Misserfolge gefunden.
Ohne Frage ist es natürlich erfreulich und extrem motivierend, dass das Kind eine positive Erfahrung im Umgang mit Mathematik machen konnte. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diesem Kind ggf. das grundlegende Verständnis für die Zahlen, Operationen, Problemstellungen und Rechenwege fehlen könnte. Spätestens bei Aufgaben, die im Aufbau etwas von den im Unterricht thematisierten Aufgaben abweichen, gerät eben dieses Kind schnell in Unsicherheit und Zweifel und kann diese nicht erfolgreich bewältigen. Die Negativspirale geht in Folge weiter.
Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen in der Sekundarstufe I (5. - 10. Klasse aller Schulformen) stellt sich diese Frage.
Bitte beachte: Ein Haftenbleiben am aktuellen Unterrichtsstoff macht nur dann Sinn, wenn dein Kind
a) das aktuelle Thema kurzfristig und aus offensichtlich erkennbaren Gründen nicht verstanden hat oder
b) zur besseren inneren Verankerung im Sinne eines Automatisierungstrainings.
Häufig besteht das Problem bei Rechenaufgaben aber gar nicht in dem aktuellen Thema. Vielmehr können Aufgabenstellungen nicht bewältigt werden aufgrund des fehlenden bzw. nicht hinreichend vorhandenen mathematischen Handwerkzeuges oder aufgrund wenig effektiver Denkmuster. Die arithmetischen Grundlagen sind nicht flexibel abrufbar und einsetzbar. Zusammenhänge und Analogien werden nicht erkannt bzw. genutzt. Fehlende Automatisierung geht auf Kosten zeitaufwändiger und umständlicher Rechenwege. So ist es auch nachvollziehbar, dass ein Schüler nicht weiß, wann "plus" oder "minus", "mal" oder "geteilt" gerechnet werden muss, wenn kein Operationsverständnis bzgl. der Grundrechenarten vorhanden ist. Dies ist aber unerlässlich für die Bewältigung von Sachaufgaben, Platzhalteraufgaben und dem Aufstellen von Termen und Bearbeiten von Gleichungen.
Wie soll ein Schüler variabel Bruchrechnen, wenn er den Zahlaufbau und unser dekadisches Stellenwertsystem nicht verinnerlicht hat? Ein Kind, das Schwierigkeiten mit dem sinnentnehmenden Lesen hat, wird sich eine Textaufgabe oder eine komplexe Aufgabenstellung womöglich gar nicht erschließen können. Was würde es diesem Kind bringen, noch mehr Textaufgaben zum aktuellen Thema bearbeiten zu müssen?